Ziel
Förderung des musikalischen Zusammenspiels und Erhaltung des Trommelspiels.
Als Download: Die aktuellen Statuten und das Uniformenreglement.
Das goldene Buch - Geschichte des Tambourenvereins der Stadt Winterthur.
Von Vitodurum bis Winterthur
Aus der Festschrift 100 Jahre Tambourenverein Winterthur
"…Möge dieser historische Rückblick, für den das noch Vorhandene, Wissenswerte und mit grösster Sorgfalt Zusammengetragene bei allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Tambourenvereins Interesse wecken, freundliche Aufnahme sowie wohlwollende Leser finden. Wir wissen von bescheidenen Anfängen, von freudigen Entwicklungen, schwierigen Verhältnissen und von frohen Festen zu erzählen."
Aus der Gründungszeit
Durch die kurze Ausbildungszeit im Militär war es den vier Tambour-Instruktoren unmöglich, die trommelinteressierten Rekruten soweit auf dem Instrument auszubilden, dass sie zu tüchtigen Tambouren reifen konnten. Daher startete der Instruktor aus dem Kreis Zürich den Aufruf, die Tambouren möchten sich zu Interessensgemeinschaften zusammenschliessen um so das Gelernte zu vertiefen. Zugleich könnten junge Männer auf die Rekrutenschule vorbereitet werden.
Der Aufruf fand in Winterthur grossen Anklang und so trafen sich am 10. Februar 1884 die ersten 12 trommelbegeisterten Männer zur Gründungsversammlung und genehmigten die vorgelegten Statuten. Den Vorsitz des Tambourenvereins Winterthur & Umgebung hielt Rudolf Weidmann.
Die Instrumente wurden leihweise durch die Militärdirektion des Kantons Zürich zur Verfügung gestellt. Die ersten musikalischen Erfolge wurden bereits im Gründungsjahr verbucht. So kehrte die Sektion mit mehreren Auszeichnungen vom eidgenössischen Tambourentag in Luzern zurück.
An Entbehrung war man gewöhnt, wurden doch die Proben jeweils am Sonntag früh von 5 bis 7 Uhr durchgeführt. Nicht nur den Proben in aller Herrgottsfrühe sondern auch den Ausmärschen zwischen 15 und 50 Kilometern - mit dem Instrument versteht sich - wurden grosse Bedeutung beigemessen.
Freudige Entwicklung
Mehrere innovative Vorstösse kamen aus Winterthur. So appellierte man vergeblich beim EMD, den Rang eines Unteroffiziers im Tambourenwesen einzuführen. Eine grosse Ehre wurde dem Verein 1905 zuteil, als der Bundesrat den musikalischen Leiter, den Winterthurer Albert Jucker, zum Militärtambour-Instruktor wählte.
Dem im Herbst 1906 gegründeten Schweizerischen Tambourenverband STV schlossen sich die Winterthurer ohne Zögern an. Auch bei der Gründung des Ostschweizerischen Tambourenverbandes im Jahre 1920 wollte man nicht hinten anstehen. Bereits zwei Jahre nach dessen Gründung wurde gleich die gesamte Verbandsspitze vom Tambourenverein Winterhur gestellt.
1959 wurde der Verein endlich in den Städtischen Musikverband aufgenommen, nachdem der Antrag im Vorfeld abgelehnt worden war.
Mit der Anschaffung der neuen Vereinsfahne wurde der Vereinsname 1963 auf Tambourenverein der Stadt Winterthur geändert.
Um dem Trommelspiel neue Möglichkeiten zu eröffnen, wurde 1964 eine Clairongruppe in den Verein integriert. Aus mangelndem Interesse und fehlendem Nachwuchs musste diese jedoch bereits nach ein paar Jahren wieder aufgegeben werden.
Durch das grosse Engagement von René Walz konnte 1967 der erste Jungtambourenwettkampf durchgeführt werden.
Eine Blütezeit erlebte der Verein von 1967 bis 1970. Mit der Ablösung von Karl Maurer als Leiter durch Anton Wymann erreichte der Verein seinen trommlerischen Höhepunkt. Das OTV- sowie das STV Fest konnten die Winterthurer für sich entscheiden und kehrten von Solothurn als Schweizermeister in der höchsten Spielklasse nach Hause zurück. Wer hoch steigt, kann tief fallen. Bereits im darauf folgenden Jahr konnte die Probedisziplin nicht mehr in gleichem Masse aufrechterhalten werden, denn die Pflege der Kameradschaft wurde bald wichtiger als die Musik. Um der Geselligkeit gerecht zu werden, wurde der Kohlenkeller im Haus zum Ochsen in Fronarbeit zum rustikalen Vereinslokal umgebaut.
1986 wurde ein zweiter Anlauf unternommen, dem Verein Aufwind zu verschaffen und die Tambouren mit einer Pfeifergruppe verstärkt, die schon nach geraumer Zeit ein beachtliches Repertoire zu bieten hatte. Leider überlebte auch diese den Lauf der Zeit nicht und verschwand wieder von der Bildfläche.
SRF Beitrag zum Trommelwesen
Neuzeit
Mit der Etablierung des Vitod(u)rum Junior's Cup hat der Verein 1996 wieder zu innovativen und kreativen Ideen zurück gefunden. Zu diesem Anlass werden die besten Jungtambouren aus dem Verbandsgebiet nach den Verbandswettspielen vom Verein eingeladen, um ihr Können erneut unter Beweis zu stellen.
Mit der Weitergabe des Taktstockes übernahm Mathias Kilga 1999 die musikalische Leitung von Thomas Wiget. Das bislang traditionelle Repertoire wurde mit Show- und Perkussionsbeiträgen ergänzt, so dass für Aktive und Zuschauer ein gelungener Mix aus althergebrachter und neuer Trommelliteratur entstanden ist und das Programm einen Querschnitt durch die aktuelle Trommellandschaft bietet.
Das 125jährige Vereinsjubiläum stand im Zeichen des 21. OTV Verbandsfestes in Winterthur. Zusammen mit der Stadtjugendmusik konnte das Verbandswettspiel durchgeführt werden. Bei besten Witterungsverhältnissen durften 900 Trommler in der Eulachstadt begrüsst werden.
Anlässlich des Jahreskonzertes 2010 im Theater Winterthur konnte der Tambourenverein seine neue Uniform präsentieren. Der meist grau-schwarze Zweiteiler wurde durch eine Uniform im klassischen Stil mit einigen rassigen Details abgelöst.
Nach 11 Jahren am Tacktstock übergab Mathias Kilga die musikalische Leitung an Daniel Rogger. Das Repertoir wurde im gleichen Stil weitergeführt.